Kennst Du das? Du hast eine gute Idee – doch Du weisst nicht, wie Du sie zu in eine kurze Geschichte verpacken sollst? Du möchtest Spannung aufbauen, Figuren zum Leben erwecken und Lesende bis zur letzten Zeile fesseln?
Hier findest Du 5 Tipps, die Dir helfen können, eine stimmige, spannende und berührende Kurzgeschichte zu schreiben – ohne sie zu überfrachten.
🌀 1. Beginne mitten im Geschehen
Verzichte auf lange Einleitungen oder Hintergrundinfos und beginne ohne Umschweife direkt da, wo etwas geschieht. Verzichte also auf lange Einleitungen, die Vorgeschichte oder das Vorstellen der Umstände, in der sich die Figur befindet. Mit einem direkten Einstieg ziehst Du Deine Lesenden sofort in die Handlung hinein – und weckst ihre Neugier.
Ein klarer Anfang «mitten im Geschehen» ist wie ein Sog: Wer ihn spürt, will wissen, wie es
weitergeht.
🎭 2. Zeige, wer Deine Figur ist – durch ihr Verhalten
Anstatt deine Figur durch physische Eigenschaften oder nur durch die äussere Situation zu beschreiben, frage Dich: Was denkt sie? Was fühlt sie? Wie und was sagt sie? Wie verhält sie sich? Zeige, wie sie denkt, fühlt, spricht oder handelt, denn dies füllt die Figur mit Leben und Deine Lesenden können sich viel leichter einfühlen und mitgehen.
Was eine Figur tut, sagt oft mehr aus, als das, was sie ist.
🎯 3. Gib Deiner Figur eine klare Absicht
Kurzgeschichten sind kur, da gibt es wenig Platz für Nebenschauplätze.
Deshalb lohnt es sich, deiner Figur eine klare innere Bewegung zu geben: Wofür steht deine Hauptfigur? Was treibt sie an? Was steht auf dem
Spiel?
Ein klarer Fokus bringt Tiefe. Hier die vier möglichen Grundmotive:
Wenn die Absicht klar ist, folgt die Geschichte von selbst.
🌫️ 4. Erzeuge Atmosphäre durch Sprache & Schreibstil
Der Ton, die Wortwahl, die Bilder die Du kreierst– all das schafft Stimmung. Denn, Worte erzeugen Bilder und Gefühle. Sie haben Rhythmus, Klang, «Farben» und Schwingungen, die Du in deiner Kurzgeschichte nutzen kannst, indem Du die Beschreibung Deiner Figur aktiv in die Handlung einbindest.
Statt 1*: „Sie hatte Angst.“
Lieber 2*: „Sie hielt den Atem an. Ihr Blick sprang von Tür zu Tür.“
Statt 1*: Sie hatte langes, schwarzes Haar.“
Lieber 2*: „Sie fuhr sich nervös durch ihr langes, schwarzes Haar.“
1* – wirkt neutral, äusserlich, «bremsend».
2* – schafft hingegen gleich eine Atmosphäre und ein Empfinden für die innere Situation der Figur.
Bildlich gesagt entsteht Atmosphäre, wenn Du die «darunter liegende» Wirklichkeit schreibst, die mitschwingt. Dadurch wird die Fantasie beim Lesen angeregt und die Szene beginnt zu leben.
🌀 5. Lass das Ende wirken – auch wenn es nicht alles erklärt
Trau Dich, das Ende offen zu lassen und nicht jede Geschichte braucht ein Happy End. Manche Geschichten wirken gerade dadurch, dass sie nicht alles aus erzählen.
In einer guten Kurzgeschichte musst Du nicht alles auflösen. Ein offenes oder überraschendes Ende kann lange nachhallen – und Raum für eigene Bilder lassen.
💌 Bonus-Tipp: Schreib erst mal drauflos
Warte nicht auf den perfekten Satz oder Anfang. Erlaube Dir, erst später herauszufinden, worum es wirklich geht. Manchmal schreibt sich die Geschichte während dem Schreiben, als ob sie bereits in Dir «wartet».